Eine Produktion der EIKON Nord im Auftrag von Sat.1 und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Krieg kennt keine Sieger. Das habe ich kürzlich wieder ganz deutlich gespürt. Ich war in Griechenland, in der kleinen Stadt Kalavryta, im Westen des Landes. Was sich dort gegen Ende des Zweiten Weltkrieges abgespielt hat, ist unvorstellbar grausam.
Damals war Griechenland von der deutschen Wehrmacht besetzt. Widerstandskämpfer wehrten sich 1943 gegen die Besatzer und hatten deutsche Soldaten getötet. Aus Rache zog die Wehrmacht nach Kalavryta und tötete dort alle Männer und die älteren Jungen. 700 Menschen ungefähr. Ein einziges Massaker.
In Kalavryta gibt es ein Museum, das an diese furchtbaren Tage erinnert. Ich bin hindurchgegangen. Habe die persönlichen Gegenstände der Menschen gesehen, die damals ermordet wurden. Ausweise, Taschenuhren, Kleidung. In einem Raum sind Fotos der Ermordeten angebracht. Sie schauen mich an. Das hat mir fast den Atem genommen. Ich schäme mich für das, was die Generationen unserer Väter und Großväter getan haben. Ich habe dort um Vergebung gebeten.
Heute könnte solche Brutalität nicht mehr von Deutschland ausgehen. Das glauben auch die Menschen in Kalavryta. Sie möchten, dass wir gemeinsam diese Gräueltaten nicht vergessen. Damit der Frieden bleibt. Erinnern ist ein Schritt auf dem Weg zur Versöhnung.
Format: Serie/Reihe
Ausstrahlung: 16.03.2019
Länge: 1,5 Minuten
Sender: Sat.1
Produktion: EIKON Hamburg
Produktionsjahr: 2019
Produzent: Thorsten Neumann