Eine Produktion der Eikon Nord im Auftrag von Sat.1 und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Juna Grossmann bloggt seit 10 Jahren über ihr Leben als liberale Jüdin in Deutschland und über den ganz alltäglichen Antisemitismus. Sie sagt: „Wir müssen einfach reden. Es muss klar sein, was unser Alltag ist.“
Auf ihrem Blog irgendwiejuedisch.com gibt sie Einblicke in ihr Leben als deutsche Jüdin in Berlin – Antisemitismus gehört dabei genauso zur Tagesordnung wie die Auseinandersetzung mit jüdischen Traditionen. „Ich habe auch Angst mitunter, natürlich, wenn ich wieder so einen Brief bekomme.“ Ihre ursprüngliche Idee war, gar nicht über die Diskriminierung von Juden zu schreiben. „Ich finde aber eben, in einer Gesellschaft, wo dieser Hass immer lauter und immer unreflektierter wird, darf man nicht still sein. Da muss man weiter laut sein und weiter widersprechen und weitermachen.“ Auch wenn sie fast täglich bedroht wird, will sich Juna Grossmann nicht verstecken. „Wir sollen keinen Davidstern tragen, wir sollen keine Kippa tragen, wir sollen einfach nicht als jüdisch erkennbar sein. Ich sehe nicht ein, warum die Zielscheiben von Diskriminierung sich verstecken sollen.“ In der Öffentlichkeit zeigt sie sich erkennbar als Jüdin, um Berührungsängste zu nehmen. „Jüdisch-Sein in der Öffentlichkeit ist ja in Deutschland kein alltägliches Bild. Man muss da sehr suchen. Wenn man zum Beispiel nach London geht oder New York oder Amsterdam ist das ja ganz normal, dass man da auch orthodoxe Juden und Jüdinnen sieht. Das haben wir in Deutschland fast nicht. Und vielleicht braucht es auch ein bisschen Gewöhnung an den Anblick.“
Zusammen mit anderen Juden und Jüdinnen geht sie unter anderem in Schulen und erzählt von ihrer Religion. „Das Konzept ist: Fragt uns, es gibt keine dummen Fragen, aber redet mit uns und nicht über uns. Und das macht unglaublichen Spaß.“
Format: Serie/Reihe
Ausstrahlung: 07.10.2018
Länge: 20 Minuten
Sender: Sat.1
Produktion: EIKON Hamburg
Produktionsjahr: 2018
Produzent: Anna Reinecke