Eine Produktion der Eikon Nord im Auftrag von Sat.1 und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Mit 24 Jahren wird Bodo Janssen entführt. Acht Tage lang wird er immer wieder Scheinhinrichtungen ausgesetzt und lebt in permanenter Todesangst. „Das war so brutal, dass ich überhaupt gar keine Möglichkeit hatte, irgendeinen klaren Gedanken zu fassen.“ Seine Eltern, wohlhabende Unternehmer, zahlen das geforderte Lösegeld – doch erst die Polizei kann ihren Sohn aus den Fängen der Entführer befreien. „Ich war im Geiste schon ein, zwei Mal gestorben“, reflektiert Bodo Janssen die Situation heute. Vor der Entführung hat er als Fotomodel gearbeitet und einen luxuriösen Lebensstil geführt. „Ich habe dem leichten glänzenden Leben gefrönt, Sex, Drugs and Rock’n’Roll – und von allem viel und reichlich“, gibt Bodo Janssen zu. „Mein Ego hätte nicht ansatzweise in diesen Raum gepasst“. Auch nach der Entführung ändert er nichts an seiner Einstellung, sondern genießt die Anerkennung. „Durch die Entführung bin ich in der Öffentlichkeit zu so einer Art Held geworden, ich bin in das Interesse der Öffentlichkeit gerückt.“ Erst als Jahre später seine Mitarbeiter dem Hotelmanager mitteilen, dass sie sich einen anderen Chef wünschen, wird ihm klar, dass er sein Leben ändern muss. „Da ich bis zu dem Zeitpunkt noch nicht so bewusst gelebt habe, brauchte ich immer die Krisen, um dem Leben eine neue Richtung zu geben.“ Bodo Janssen geht über Monate immer wieder ins Kloster, reflektiert sein bisheriges Leben und kommt mit einem neuen Führungsstil zurück. „Ich habe für mich irgendwann die Entscheidung getroffen, dass ich jede Gelegenheit nutzen möchte, später meinen Ekelkindern Geschichten von glücklichen Menschen zu erzählen. Und darauf habe ich mein Leben ausgerichtet.“ Seinen Entführern hat Bodo Janssen mittlerweile vergeben. „Mach dein Glück nicht abhängig von einzelnen Menschen“, so Janssen.
Format: Serie/Reihe
Ausstrahlung: 27.05.2018
Länge: 20 Minuten
Sender: Sat.1
Produktion: EIKON Hamburg
Produktionsjahr: 2018
Produzent: Anna Reinecke