Eine Produktion der Eikon Nord im Auftrag von Sat.1 und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Rüdiger Wolff hat als Sänger, Schauspieler, Moderator und Komponist Karriere gemacht und ein turbulentes Leben im Showbusiness geführt – bis eine Krankheit ihn ausbremste. „Das fing ganz unspektakulär an. Ich war auf der Bühne, vor vier Jahren ungefähr war das, hatte ein großes Konzert und man hatte vergessen, einen Mikrofonständer hinzustellen. Und ich bekam mit einem Mal das Mikrofon in der Hand nicht mehr zum Mund“, erinnert sich Rüdiger Wolff. Diagnose: ALS, unheilbarer Muskelschwund.
Statt in den Beinen, begann die Krankheit bei dem Norddeutschen in Armen und Schultern. „Ich kann noch sehr gut laufen, ich kann noch singen, ich kann auch noch lesen, ich kann noch viele Dinge tun. Ich habe also eigentlich Glück und bin mir dessen auch bewusst.“ Trotzdem zog der 63-Jährige sich nach der Diagnose erst einmal zurück. Aus der Zeit hat er gelernt: „Man muss etwas dafür tun, dass die Umwelt auch weiß, dass es die Krankheiten gibt. Und ich möchte anderen Leuten auch Mut machen, zu sagen: Verkriecht euch nicht.“
Heute lebt Rüdiger Wolff mit seiner Tochter zusammen. „Wir haben eine ganz große Wohnung. Die eine Hälfte gehört mir, die andere Hälfte gehört ihr. Wir müssen uns gar nicht sehen, wenn wir nicht wollen. Aber ich weiß, sie ist da am Abend, sie ist da am Morgen.“ Neben seinen Mitmenschen ist Rüdiger Wolff auch der Glaube an Gott eine Hilfe, mit der tödlichen Krankheit umzugehen. „Ich bin sehr oft in Kirchen, wenn kein Gottesdienst ist und sitze da und halte Zwiesprache. Ich wünsche mir nichts, was nicht mehr kommen kann. Ich wünsche mir eigentlich nur noch ein paar gute Tage, vielleicht sogar Monate, vielleicht sogar ein, zwei gute Jahre.“
Format: Serie/Reihe
Ausstrahlung: 27.11.2016
Länge: 20 Minuten
Sender: Sat.1
Produktion: EIKON Hamburg
Produktionsjahr: 2016
Produzent: Anna Reinecke