Eine Produktion der Eikon Südwest GmbH und Bildersturm Filmproduktion in Koproduktion mit SWR, gefördert von der MFG Filmförderung Baden-Württemberg.
Am 23. September 2011 wäre Robert Bosch 150 Jahre alt geworden. Der 80-minütige Dokumentarfilm von Birgit Schulz und Angela Linders begibt sich auf seine Spuren. Nahezu alle Bosch-Familienmitglieder haben sich intensiv mit der Person und dem Erbe des Firmengründers auseinandergesetzt und auf sehr unterschiedlichen Wegen Zugang zu dem alten Querdenker gefunden.
Robert Bosch: Schwäbisches Genie, Technikpionier, Wirtschaftstycoon, Verfechter von Arbeiterrechten, Nebenerwerbslandwirt, vergessener Unterstützer des Widerstandes gegen Hitler und Wegbereiter Stauffenbergs. Dieser Dokumentarfilm erzählt seine faszinierende Geschichte, die eine Mischung ist aus Technik- und Wirtschaftsgeschichte, persönlichen Tragödien und Kriegsverschwörungen. Doch der Film bewegt sich nicht nur in der Vergangenheit sondern sucht nach dem, was vom viel beschworenen„Bosch-Geist“ heute noch übrig ist und stellt Bezüge zwischen Robert Boschs visionären Ideen und der Gegenwart her: So werden seine Überlegungen zu „Verhütung künftiger Krisen in der Weltwirtschaft“ von 1929 der gegenwärtigen Finanzkrise gegenübergestellt; seine Vorreiterrolle für Arbeiterrechte während der Industrialisierung in Deutschland wird im Kontext der heutigen Arbeitnehmerproblemen durch internationalen Heuschrecken-Kapitalismus und der Industrialisierung in China auf ihre Zeitlosigkeit hin untersucht.
Der Film geht aber auch der Frage nach, warum Bosch als vermeintlich bedeutende Figur des Widerstands gegen Hitler nicht bekannter geworden ist. Seine Verehrer vermuten, dass dies von den Historikern bewusst ausgespart worden sei, da die Geschichte des Unternehmens Bosch die landläufige Legende von der Komplizenschaft zwischen deutscher Großindustrie und Nationalsozialismus auf wundersame Weise widerlege. Seine Kritiker sind dagegen der Ansicht, dass Bosch retrospektiv zum Widerstandskämpfer hochstilisiert wird und dadurch die Nähe des Konzerns zum Nazi-Regime sowie die Bosch-Waffenfabriken mit KZ-Zwangsarbeitern gerechtfertigt und kaschiert werden soll.
Das Ergebnis ist ein vielschichtiges Portrait Robert Boschs, das zwischen spannenden Lebensgeschichte, ihrer Bedeutung für die Gegenwart und kritischer Analyse pendelt. Dabei wird das Wunderwerk Bosch in seine Einzelteile zerlegt um darin den wirklichen Bosch-Geist zu finden, einem ganz anderen„Ghost in The Machine.“
Format: Dokumentarfilm
Ausstrahlung: 01.01.2011
Länge: 80 Minuten
Sender:
Produktion: EIKON Stuttgart
Produktionsjahr: 2011
Produzent: Christian Drewing, Sabine de Mardt